Lange Zeit habe ich auf meiner Webseite keine Beiträge mehr veröffentlicht. Dies möchte ich heute nachholen und die wichtigsten Punkte zusammenfassen. In den letzten Wochen habe ich leider keine Zeit gefunden, um mich um meine Seite zu kümmern, da mich das Training und meine Arbeit mit meinen Athleten sehr eingespannt haben. Nun der Reihe nach:
Meine Vorbereitung auf die Saison 2015 (Trainingslager Lanzarote und Mallorca)
Das erste Trainingslager für die Saison 2015 absolvierte ich Ende Dezember/ Anfang Januar in Mittenwald. Dort lag der Schwerpunkt auf dem Sammeln von Grundlagenkilometern vor allem auf den Langlaufskieren, zudem standen noch Lauf-, Rad-, Schwimm- und Athletikeinheiten auf dem Programm. Die Schneeverhältnisse waren hervorragend, sodass der Plan eingehalten werden konnte.
Das Trainingslager auf Lanzarote stand im Zeichen der Entwicklung der Radleistung. Zwei Wochen lang arbeite ich ausgiebig an meiner Form, bevor ich in den letzten zwei Wochen als Guide im Purendure Trainingscamp tätig war und dort meine Erfahrung und meinen Spaß an der Ausdauersportart an die Teilnehmer weitergab. Das Training lief sehr gut bis zur vorletzten Woche, da machte sich meine Sehne im Knie bemerkbar, sodass ich fortan nur noch Schwimmen und Radfahren konnte.
Nach knapp zehn Tagen zu Hause ging es ins letzte Camp nach Mallorca. Nun stand die Entwicklung der Geschwindigkeit im Vordergrund. In den ersten Tagen machte das Knie noch Probleme, sodass ich immer zwischen Aquajoggen und Laufen abwechselte. Doch diese Probleme waren bald ausgestanden, sodass auch das Laufen schmerzfrei möglich war. Das Training lief sehr gut, bis auf die letzte Tempoeinheit auf dem Laufband. Dabei machte sich dann die Achillessehne bemerkbar, sodass ich die restlichen Tage fast nur noch ins Wasser gehen konnte. Dennoch war dies wohl mein bestes Trainingslager bislang. Die Bedingungen im Hotel JS Palma Stay in Can Pastilla waren einfach perfekt, sodass mich auch die Verletzung nicht entmutigen konnte. Vielen Dank an das ganze JS-Team, die mich in alles Hinsichten unterstützt und ihr bestes gegeben haben.
Zu Hause gab es dann die Diagnose “Entzündung des Achillessehne Gleitgewebes mindestens zwei Wochen Laufverbot.” Dies bedeutete, dass ich bis kurz vor meinem ersten Rennen in Mallorca die Laufschuhe nicht schnüren durfte. Ich nahm die Aussage des Arztes relativ gelassen hin, da ich an das Alternativtraining in Form von Aquajoggen glaube und ich nun mehr Zeit für die Verbesserung meiner wohl schwächsten Disziplin dem Radfahren hatte. “Ich bin mir sicher, dass ich im Winter gut gearbeitet habe, um eine gute Saison absolvieren zu könnnen. Vorallem auf dem Rad konnte ich einen Schritt nach vorne machen und gute Werte anbieten. Auch wenn ich immer wieder mit neuen Rückschlägen im Laufen zu kämpfen hatte, denke ich, dass die Laufform dennoch keine schlechte sein wird. Ich glaube weiterhin an meinen Traum bei der Challenge Roth eine gute Leistung zeigen zu können, sowie mich für die Ironman 70.3 Weltmeisterschaft in Zell qualfizieren zu können.”
Geplanter “Swim and Bike” wird zum Triathlon (Ironman 70.3 Mallorca)
Mit gemischten Gefühlen machte ich mich gemeinsam mit meiner Familie am Mittwoch vor dem Rennen auf den Weg nach Mallorca. Noch nie war ich in ein Rennen gegangen, bei dem ich wusste, dass ich es nicht beenden würde. Dennoch wollte ich meine Chance nutzen, um wenigsten in den ersten beiden Disziplinen zu sehen, wie das Training angeschlagen hat und wo ich im Vergleich zu den anderen Frauen stehe.
So fiel um 7:57 Uhr der Startschuss. Ich konnte mich relativ schnell gut einordnen und meinen Rhythmus finden. Nach 24:53 Minuten konnte ich als Sechste aufs Rad wechseln. Nun war die Devise “fahre so Rad, als ob du nicht mehr läufst”. Das tat ich dann auch. Den Blick immer auf mein Wattmesssystem gerichtet, spulte ich meine 90 Kilometer ab. Es lief von Anfang an sehr gut, sodass ich am Ende nochmal eine Schippe drauf legen konnte. Am Ende erreichte ich als Neunte nach 2:42:18 Minuten die Wechselzone und durfte mich über meinen besten Wattdurchschnittswert über 90 Kilometer freuen. Nun wollte ich noch den Wechsel simmulieren und dann aussteigen. Doch spontan änderte ich meinen Plan und lief los. “Ich dachte, dass ich 30 Minuten anlaufen sollte, um den Wechsel und den Übergang vom Radfahren zum Laufen zu absolvieren, um einen guten Trainingseffekt zu haben.” Doch dann kämpfte ich mich weiter. Die Schmerzen in der Sehne wurden immer schlimmer, sodass ich mein Tempo immer weiter verringern musste. Da ich aber nur einen Platz einbüßte, kämpfte ich weiter und quälte mich über den kompletten Halbmarathon. “Auf den letzten vier Kilometern habe ich mir gedacht, nun ist es auch egal und gab nochmal Gas. Das ging auch ohne Probleme.” Am Ende erreichte ich nach 1:30:43 Minuten für den Halbmarathon (meiner wohl langsamsten Zeit bislang) und einer Gesamtzeit von 4:43: Minuten als Zehnte das Ziel. “Ich bin mit meinem Rennen in den ersten beiden Disziplinen sehr zufrieden. Ich habe meine Leistungen abrufen können und alles aus mir rausgeholt. Beim Laufen haben mich leider meine Schmerzen behindert, dennoch wollte ich mir die Punkte für die Ironman 70.3 WM sichern, wer weis, wenn sie mir am Ende fehlen, würde ich mich ärgern, das Rennen nicht durchgezogen zu haben.” Nun heißt es für mich schmerzfrei werden und an der Gesamtleistung zu arbeiten. “In der Nacht nach dem Rennen dachte ich, dass war der größte Fehler meines Lebens, da die Schmerzen sehr stark waren, doch am nächsten Morgen waren sie fast verschwunden, sodass ich darauf hoffte, ab Mitte der Woche langsam wieder mit dem Lauftraining beginnen zu können.”
„Mein Glückwunsch geht an die ersten drei Damen Daniela Ryf, Julia Gajer und Yvonne van Flercken, die eine klasse für sich waren.”
07.06.2014
Die nächsten Rennen
Nun folgten nochmal drei harte Trainingswochen, in denen vor allem die Tempohärte im Vordergrund stand. Seit zwei Wochen kann man nun auch endlich wieder von einem Lauftraining reden. Drei- bis viermal pro Woche kann ich nun wieder meine Laufschuhe schnüren, muss allerdings mit den Umfängen stark aufpassen. Mein langer Lauf besteht derzeitig noch aus einem längeren Lauf im Wald von 20-27 km und im Anschluss noch 1 Std. Aquajoggen, um den Umfang eines langen Laufes simulieren zu können. Dennoch bin ich guter Dinge bis Roth rechtzeitig in Form zu kommen, da die Geschwindigkeit ziemlich schnell zurück zu kehren scheint. Von Einheit zu Einheit bekomme ich mehr Sicherheit und merke das es immer besser wird. Nun stehen noch zwei längere Läufe auf meinem Programm, die dann einfach ausreichen müssen, bevor in Roth dann der Marathon nach 3,8 Kilometern Schwimmen und 180 Kilometern Radfahren wartet.
Diese Woche bekommt mein Körper ein wenig Zeit um die gesetzten Trainingsreize zu verarbeiten und möglichst viel Kraft für das zweite Rennen den Ironman 70.3 in Kraichgau zu sammeln. Dort werde ich versuchen meine Leistung aus Mallorca vor allem auf dem Rad nochmal zu verbessern. Zudem hoffe ich, dass die zwei Wochen Lauftraining bereits ausreichen, um an meine Laufzeiten des vergangenen Jahres anknüpfen zu können.
Danach stehen nochmals zwei Wochen mit längeren Einheiten auf meinem Programm, bevor ich am 20.06. noch beim Ironman 70.3 Luxembourg an den Start gehen werde.