Nur 5 Sekunden fehlten mir zu Platz drei. „Natürlich denkt man hinterher, hättest du nicht irgendwo die 5 Sekunden rausholen können. Doch ich bin happy, dass ich bei diesen Bedingungen so gut durchgekommen bin und mein Fuß gehalten hat. Jetzt wird an der Laufform gearbeitet und dann können die nächsten Rennen kommen.”
Foto: Marcel Hilger
Rückblick
Die eigentlich geplante Leistungsdiagnostik kurz vor dem Abflug ins letzte Trainingslager musste ich krankheitsbedingt abbrechen. Einen Tag zuvor hatte ich mir zum wiederholten Male eine Erkältung eingefangen, sodass mein Körper keine Leistung erbringen konnte. Auch den geplanten Halbmarathon in Darmstadt-Griesheim konnte ich nicht laufen, statt dessen hieß es ausruhen und möglichst schnell wieder gesund werden. Die ersten Tage des Trainingslagers in Mallorca verbrachte ich überwiegend im Bett, danach wurde der Trainingsumfang von Tag zu Tag gesteigert. Nachdem ich einigermaßen stabil war kamen dann auch endlich die Intensitäten hinzu. Für die Vorgeschichten lief das Training dann recht gut, sodass mein Trainer und ich zuversichtlich auf das erste Rennen schauen konnten. Sechs Tage vor dem Ironman 70.3 Mallorca wurden die Umfänge reduziert und die Erholung stand im Vordergrund.
Vierte beim Ironman 70.3 Mallorca
07.05.2016
Das Wetter versprach nichts Gutes für den Ironman 70.3 Mallorca. Athleten und Organisatoren hofften, dass sich der Wetterbericht geirrt habe und die Sonne sich doch zeigen würde. Doch es kam wie vorausgesagt. Starker Regen und Wind machten allen Beteiligten das Leben schwer. Pünktlich um 8 Uhr wurden die Profi-Frauen ins Wasser geschickt. Für die Zuschauer waren die hohen Wellen und Feuerquallen nicht zu erahnen, mit denen sich alle Athleten auf den 1,9 Kilometern auseinander zu setzen hatten. Ich erwischte einen guten Start und konnte mich in der Spitze festsetzen. Nach 27:44 Minuten erreichte ich als Neunte die Wechselzone. Auf den ersten Radkilometern versuchte ich meinen Rhythmus zu finden und mich an die schweren Bedingungen zu gewöhnen. Dies gelang mir dann auch ganz gut, sodass ich immer mehr Sicherheit gewann und mich im Feld nach vorne arbeiteten konnte. In den Kurven und in den Abfahrten verlor ich immer wieder Zeit, sodass ich immer wieder an meine Konkurrentinnen heran fahren musste. „Doch als alle Abfahrten gemeistert waren, begann für mich die Aufholjagd. So konnte ich auf den letzten 30 Kilometern den dritten Platz herausfahren und mit knapp zwei Minuten Vorsprung auf Sofie Goos und einer Zeit von 2:41:54 Minuten für das Radfahren auf die Laufstrecke gehen. Doch nun begann das große Fragezeichen. Seit Februar hatte ich aufgrund meiner Verletzung nur einen 20-Kilometerlauf absolviert und gekoppelt hatte ich in dieser Saison noch kein einziges Mal. Doch die letzten Laufeinheiten fühlten sich schon wieder recht vielversprechend an, sodass ich meinen dritten Platz unbedingt verteidigen wollte. Doch auf der ersten Runde verspürte ich Schmerzen an der Achillessehne und erinnerte mich an das letzte Jahr, wo mich diese Verletzung ausbremste. Doch nach einer Runde waren die Gedanken und Schmerzen weitgehend verschwunden, sodass ich meinen Laufrhythmus aufnehmen konnte. So konnte ich meinen Vorsprung auf Sofie Goos weitgehend halten, doch Emma Pallant näherte sich mir in großen Schritten. Drei Kilometer vor dem Ziel musste ich die Britin ziehen lassen.” Nach 1:26:03 Minuten für den Halbmarathon und einer Gesamtzeit von 4:41:03 Minuten erreichte ich als Vierte das Ziel. Nur 5 Sekunden fehlten mir zu Platz drei. „Natürlich denkt man hinterher, hättest du nicht irgendwo die 5 Sekunden rausholen können. Doch ich bin happy, dass ich bei diesen Bedingungen so gut durchgekommen bin und mein Fuß gehalten hat. Jetzt wird an der Laufform gearbeitet und dann können die nächsten Rennen kommen.” Mein Glückwunsch geht an die Siegerin Laura Philipp (4:32:38 Minuten), die Zweitplatzierte Nicola Spirig (4:35:35 Minuten) und Emma Pallant (4:40:58 Minuten) als Drittplatzierte.
Ergebnisübersicht:
1. Laura Philipp | GER | 4:32:38 | 28:17 | 2:35:08 | 1:23:53 |
2. Nicola Spirig | SUI | 4:35:35 | 26:13 | 2:41:07 | 1:22:52 |
3. Emma Pallant | GBR | 4:40:58 | 26:22 | 2:49:25 | 1:19:41 |
4. Natascha Schmitt | GER | 4:41:03 | 27:44 | 2:41:54 | 1:26:03 |