“Top-15-Platzierung bei Ironman 70.3 WM in Zell am See, damit bin ich sehr zufrieden und habe Lust auf mehr!”
Guter Dinge vor dem Start (Foto: Ingo Kutsche)
Rückblick
Nach meinem vierten Platz bei den Ironman 70.3 Europameisterschaften in Wiesbaden dauerte ihre Regenerationsphase länger als bei den vorherigen Rennen. Ich habe wohl alles aus meinem Körper herausgeholt, sodass ich fünf Tage benötigte, um wieder dem normalen Trainingsalltag nachgehen zu können. In den noch verbleibenden zwei Wochen bis zu meiner ersten Ironman 70.3 Weltmeisterschaft legte ich meinen Schwerpunkt nochmal auf das Laufen, da ich in Wiesbaden nach einer starken Radleistung, meine Laufstärke nicht mehr ausspielen konnte. So standen nochmal einige harte Koppeleinheiten auf dem Programm, die alle planmäßig verliefen, sodass ich mit einem guten Gefühl nach Zell am See reisen konnte.
Vierzehnte bei der Ironman 70.3 Weltmeisterschaft
30.08.2015
Im wunderschönen Zell am See fand in diesem Jahr die Ironman 70.3 Weltmeisterschaft statt. Zu einer tollen Kulisse gesellten sich noch hervorragendes Wetter und große Zuschauer Massen. Eine perfekte Lokation für eine Weltmeisterschaft.
Drei Minuten nach den Profi-Männern fiel um 10:48 Uhr der Startschuss für die Profi-Frauen. Ich erwischte einen sehr guten Start, sodass ich mich direkt an schnelle Füße heften und den Wasserschatten genießen konnte. Leider verlor ich am Wendepunkt den Anschluss und musste die zweite Hälfte alleine in Angriff nehmen. Nach 25:35 Minuten erreichte ich als Fünftzehnte die Wechselzone. Nach einem schnellen Wechsel machte ich mich auf die Verfolgung.
Eigentlich wollte ich mich nun nach meinen Wattwerten fahren und mein eigenes Rennen machen, doch leider spielte die Technik verrückt, sodass ich mich wieder einmal auf mein Körpergefühl verlassen musste. Am dreizehnkilometerlangen Anstieg konnte ich meine Bergstärke ausspielen und einige Konkurrentinnen einsammeln. Doch dann hatte die Radstrecke leider kaum mehr Anstiege im Profil sodass ich wieder an Boden verlor. Nach 90 Kilometern und einer Zeit von 2:36:13 Minuten erreichte ich als Achtzehnte die Wechselzone. Nun sollte die Aufholjagd auf der 21,1 Kilometer langen Laufstrecke beginnen.
Ein Anstieg war mir zu wenig (Foto: Ingo Kutsche)
Traumhafte Kulisse (Foto: Ingo Kutsche)
Doch „die ersten Meter bzw. die erste Laufrunde war die Hölle. Irgendwie hatte ich das Gefühl nicht vorwärts zu kommen und meinen Schritt nicht zu finden.” Jedoch machte ich bereits auf der ersten Runde einige Plätze gut, sodass die Top-15-Platzierung zum Greifen nahe war. Zu Beginn der zweiten Runde hatte ich das Tief überwunden und konnte mein Tempo nochmals erhöhen. „Eigentlich dachte ich, die Laufstrecke sei schnell, doch das war heute wirklich harte Arbeit. Heiße Temperaturen, versteckte Anstiege machten den Halbmarathon zu einem harten Unterfangen. Doch zum Glück ging es nicht nur mir so sondern scheinbar allen wenn man sich die Laufzeiten anschaut.”
Nach 1:30:19 Minuten für den Halbmarathon und einer Gesamtzeit von 4:36:14 Minuten durfte ich mich über Platz vierzehn bei meiner ersten Ironman 70.3 Weltmeisterschaft freuen.
Ich bin happy mit meinem vierzehnten Platz (Foto: Marcel Hilger)
„Beim Schwimmen erwischte ich einen super Start sodass ich endlich mal einen Wasserschatten nutzen konnte. Doch leider verlor ich nach der Hälfte der Distanz den Anschluss sodass ich wiedermal alleine aus dem Wasser stieg und auch keinen Anhaltspunkt auf dem Rad hatte. Der Anstieg zum Hochkönig lief super, dort konnte ich meine Bergqualitäten sehr gut ausspielen, doch die vielen Bergab- und Flachpassagen spielten mir leider nicht in die Karten sodass ich wieder viel Zeit auf dem Rad liegen lies. Zudem hatte ich auch nicht die Radbeine aus Wiesbaden, die mir regelrecht Flügel verliehen haben. Das Laufen war anfangs ein echter Kampf, irgendwie konnte ich meinen Schritt und die Leichtigkeit nicht finden. In der zweiten Runde bekam ich dann die zweite Luft und konnte das Tempo nochmals erhöhen. Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit meiner Platzierung. Top-15 bei meiner ersten Weltmeisterschaft geht in Ordnung und macht Lust auf mehr. Jetzt weis ich auch endlich, wie ich meine Leistung im Vergleich mit den besten Frauen der Welt einschätzen kann.”
Mein Glückwunsch geht an die neue Weltmeisterin Daniela Ryf, die Zweitplatzierte Heather Wurtele und Anja Beranek als Bronzemedaillengewinnerin sowie Jan Frodeno als Sieger bei den Männern. Zudem an Julia Gajer als Sechste, Michael Raelert als Fünfter und Andreas Dreitz als Neunter aus dem Team Erdinger Alkohlfrei.
Mein Dank gilt besonders denen, die mich an der Strecke unterstützt und motiviert haben. Ihr wart einfach klasse. Zudem allen, die mich via SMS, Whatsapp, Mail, etc. mit guten Wünschen versorgt haben.
September 2015
Vorschau
Nach einer kurzen Regenerationsphase werde ich nochmal ein paar längere Einheiten auf dem Rad und auch im Laufen absolvieren um bei meinem wohl letzten Rennen dem Ironman Mallorca eine gute Leistung zeigen zu können. Ob ich eventuell noch beim Ironman 70.3 Rügen am 13.09. starten werde um dort nochmal eine harte Trainingsbelastung setzen zu können entscheide ich in den nächsten Tagen.